Clara
Misterek

Systemische Therapie und Beratung: Das Ganze in den Blick nehmen

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24. März 2024

Erkunde die Welt der Systemischen Therapie und Beratung, und lerne, warum es hilfreich sein kann, eine Person als Teil eines Systems zu betrachten, wenn wir ihr Erleben und Verhalten verstehen wollen. Dieser Artikel bietet einen Einblick in die Prinzipien des systemischen Ansatzes und lädt dich ein, mehr über seine Anwendung in verschiedenen Kontexten zu erfahren.

Systemisch – was bedeutet das?

“No man is an island.” Dieses berühmte Zitat vom englischen Dichter John Donne (übersetzt: “Kein Mensch ist eine Insel”) erinnert uns daran, dass jede und jeder Einzelne von uns in ein Netzwerk von Beziehungen eingebettet ist, welches unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen beeinflusst.

Der systemische Ansatz erkennt an, dass wir Teil verschiedener Lebensumwelten sind: Familie, Arbeitsplatz, Sportverein, Gesellschaft… All‘ das sind Umwelten oder ‚Systeme‘, zu denen wir gehören und in denen wir Beziehungen pflegen. Unsere Verhaltensweisen, aber auch unsere Probleme müssen im Kontext eben dieser Systeme und Beziehungen verstanden werden. Systemische Therapie und Beratung machen sich diese Sichtweise zunutze: Indem wir das gesamte System betrachten, in welchem eine Person sich bewegt, können wir Ursachen von Problemen umfassender verstehen und nachhaltige Veränderungen fördern.

Anwendungsbereiche: Wie systemische Therapie und Beratung in verschiedenen Lebensbereichen helfen können

Der systemische Ansatz adressiert unterschiedlichste Lebensbereiche und findet in der Arbeit mit Einzelpersonen, Paaren, Familien oder auch im organisationalen Kontext Anwendung. So kann systemische Therapie Familienmitglieder darin unterstützen, besser miteinander zu kommunizieren, Konflikte zu lösen und ein tieferes Verständnis füreinander zu entwickeln. Auch in der 1:1-Beratung werden individuelle Probleme vor dem Hintergrund zwischenmenschlicher Beziehungen und sozialer Kontexte bearbeitet, beispielsweise wenn jemand sich einsam oder überfordert fühlt, oder Schwierigkeiten hat, eine wichtige Entscheidung zu treffen. Das ‚Drumherum‘ spielt auch hier immer eine Rolle. Im Organisationskontext wird der systemische Ansatz genutzt, um Arbeitsbeziehungen, Kommunikationsprozesse oder auch die allgemeine Arbeitsatmosphäre zu verbessern.

Systemische Therapie und systemische Beratung weisen viele Gemeinsamkeiten auf, wie die Fokussierung auf Interaktions- und Beziehungsmuster sowie die Einbeziehung der verschiedenen Lebensumwelten unserer KlientInnen. Beide Verfahren sind ressourcen- und lösungsorientiert. Einfach gesagt bedeutet das, dass vorhandene Stärken und Möglichkeiten der KlientInnen genutzt werden, um Lösungen zu entwickeln, statt sich auf Probleme zu fokussieren. Doch es gibt auch klare Unterschiede in Anwendung und Zielsetzung:  Systemische Therapie zielt darauf ab, tiefgreifende psychische Veränderungen zu bewirken. Sie findet über einen längeren Zeitraum statt und wird auch zur Behandlung von psychischen Störungen eingesetzt. Systemische Beratung hingegen ist in der Regel auf eine kürzere Dauer ausgelegt und fokussiert auf die Unterstützung bei konkreten aktuellen Herausforderungen des Alltags. Wenn du wissen möchtest, mit welchen Themen meine KlientInnen sich in meiner Beratung beschäftigen, sieh doch gerne mal auf meiner Angebotsseite nach.

Was bedeutet das für meine Arbeitsweise?

In meiner Praxis wende ich systemische Ansätze an, die es mir ermöglichen den Menschen in seinen Beziehungen und Interaktionen innerhalb verschiedener Systeme zu betrachten. Diese ganzheitliche Sicht hilft mir dabei, jene Dynamiken zu verstehen, welche das Verhalten und Erleben meiner KlientInnen beeinflussen. Ich nutze systemische Methoden wie das Genogramm, um familiäre Muster zu erkennen, und stelle zirkuläre Fragen, um KlientInnen andere Perspektiven aufzuzeigen.

Auf dem Bild siehst du wie ich in der Beratung mit einem Klienten die Methode des Inneren Teams durchführe. Diese systemische Methode eignet sich, um die innere Vielstimmigkeit in Bezug auf Entscheidungsfragen sichtbar zu machen und zu klären.

Der primäre Fokus meiner Beratung liegt aber nicht auf der Durchführung von Methoden, sondern auf einer gemeinsamen Reflexion, z.B. durch kritisches Hinterfragen von Annahmen und Glaubenssätzen und der Anregung zum Perspektivwechsel, um neue Sichtweisen zu entwickeln und so mehr Spielraum im Umgang mit Herausforderungen zu ermöglichen. Durch diese Vorgehensweise schaffe ich einen Raum, in dem meine KlientInnen ihre eigene Rolle innerhalb der verschiedenen Kontexte, in denen sie sich bewegen, reflektieren und verstehen können.

Foto: Miriam Bender

Meine Beratung ist neben einer systemischen Sichtweise auch geprägt durch die Nutzung evidenzbasierter Methoden und Interventionen aus anderen Therapieschulen und Ansätzen wie der kognitiven Verhaltenstherapie oder der positiven Psychologie. Diese setze ich mit dem Ziel ein, meine KlientInnen darin zu unterstützen, eigene Ressourcen zu aktivieren und Veränderungen nicht nur auf individueller, sondern auch auf systemischer Ebene zu fördern.

Fazit

Systemische Therapie und Beratung eignen sich als Unterstützungsformen für unterschiedliche KlientInnen(-gruppen), Kontexte und Anliegen. Sowohl in der Therapie als auch in der Beratung werden KlientInnen innerhalb unterschiedlicher sozialer Systeme mit einem lösungs- und ressourcenorientierten Blick betrachtet, um nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen. Bist du neugierig geworden, was es mit der Methode des Inneren Teams auf sich hat oder möchtest gerne mit mir gemeinsam auf deine Beziehungsmuster schauen? Dann kontaktiere mich gerne für ein kostenloses Kennlerngespräch und wir besprechen, wie ich dir helfen kann.

Quellen

  • von Sydow, K. & Borst, U. (2018) Systemische Therapie in der Praxis. Beltz Verlag.

Bildnachweise

iStock.com/Thanakorn Lappattaranan

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